Ein Jahr Erfahrung mit dem e-Golf

31.07.2018 Nach über einem Jahr e-Golf-Fahren ist es an der Zeit, in einer Zusammenfassung über die gemachten Erfahrungen zu berichten. Ich kann es kurz machen: Das Meiste, was ich aufschreiben wollte, findet sich auch hier. Alle genannten Vor- und Nachteile stimmen mit meinen Beobachtungen überein. Beispiele: 

Das ist doch nur ein Golf. Wie, e-Golf? Gibt es den auch elektrisch? Fährt das Auto tatsächlich nur elektrisch?

Elektroauto? Da kenne ich den Tesla; das ist ein richtiges Elektroauto.

Wie weit kommt man denn damit? In der Stadt durchaus 240 km. Im Winter doch etwa 25 % weniger, was hauptsächlich an den Winterreifen und den tieferen Temperaturen liegt. Bei der Heizung muss man bedenken, dass der Heizanteil bei kurzen Stadtfahrten in Bezug zur gefahrenen Strecke überdurchschnittlich hoch ist. Eigentlich kann sie aus bleiben. Allerdings beschlagen dann die Scheiben. Das geht natürlich nicht.

Autobahnfahrten planen wir in 150 km bis 170 km langen Etappen, damit das Laden nicht allzu lange dauert (ca. 30 Minuten) und da man nie weiß, ob die nächste Ladesäule defekt ist oder von einem einfach nur so parkenden Auto zugestellt ist oder nur mit einer App bedient werden kann. Sonst ist die Ladeinfrastruktur schon recht gut ausgebaut.

Wie wird geladen? Zu Hause nur mit der Steckdose. Allerdings habe ich vor den privaten Parkplatz einen Schaltschrank mit einer Steckdose verlegen lassen, weil das Auslegen einer Verlängerungsschnur in Schnee und Regen mich trotz Schutzhüllen (natürlich) nicht überzeugt hatte. In dem Schaltschrank ist eine 32 A CEE-Dose mit zusätzlicher 230 V Schuko-Steckdose (mit Schmelzsicherung, 16 A) eingebaut worden. Darauf eingesteckt ist eine Fritz!DECT 210.

„Mit FRITZ!DECT 210 schalten Sie clever die Stromzufuhr angeschlossener Geräte und können deren Energieverbrauch messen, aufzeichnen und auswerten. Die Einbindung ins Heimnetz erfolgt sicher verschlüsselt per DECT-Funk. Und dank Spritzwasserschutz ist die intelligente Steckdose auch für den Betrieb in Bad und Garten geeignet!“

Die CEE-Dose ist im Augenblick nur eine Investition in die Zukunft. An der Steckdose dauert ein nächtlicher Ladevorgang etwa 10 h, abhängig vom Ladezustand der Batterie.

Hier eine Übersicht über den Energieverbrauch/100km. Ende April wurden die Winterreifen gewechselt. Die Fahrten fanden hauptsächlich in der Stadt und seltener in der näheren Umgebung bis 120 km statt.

Zum Abschluss noch eine Bemerkung zu Car-Net. Von Ende Oktober bis Mitte November 2017 gab es eine Umstellung bei Car-Net. In dieser Zeit war das Auto nicht zu erreichen. Informationen über Verbrauch und gefahrene  Strecken konnte man nicht abrufen. Seit Mitte November funktioniert das System wieder. Trotzdem fühlt es sich etwas zäh an. Nachdem das erste kostenfreie Jahresabonnement abgelaufen war, standen wir vor der Frage der Verlängerung. 139 € kostet das (vollständige) Paket. Dieser Preis ist nicht angemessen für unsere Art der Nutzung: den km-Stand kann man auch analog ablesen, indem man zum Auto hingeht. Ein im Winter vorgewärmtes Fahrzeug ist auch nett, aber das Einrichten online gestaltet sich als langwierig wegen der schleppenden Reaktion des angesprochenen Autos. Teilweise musste man 3 Minuten auf den Abschluss der Programmieraktion warten. Kurz: Für unsere Zwecke überteuert und nicht erforderlich. Der Zugriff auf das einmal eingerichteten Konto bleibt bestehen. Die Fahrzeugberichte werden jedenfalls auch ohne Abo erstellt und ein Kontakt zur nächsten Werkstatt für eine Inspektion läuft ebenfalls. Das genügt.

Eine Fahrt in die Schweiz steht an. Mal sehen, welche Abenteuer bestanden werden müssen.