Billy Elliot

BillyElliotAm 13. April begeisterte das Tanz- und Theater-Ensemble äthiopischer Jugendlicher aus Israel mit dem Stück „Billy Elliot“ im Kulturzentrum Cobra. Die Geschichte um den jungen Billy, der in dem Film „Billy Elliot — I will dance“ des britischen Regisseurs Stephen Daldry in einer Bergarbeiterfamilie Nordenglands spielte, wurde für die Bühnenversion nach Manhattan verlegt. Nicht Ballett, sondern Hip Hop ist hier die Leidenschaft des jungen Billy, den sein Vater allerdings schon als zukünftigen Box-Champion sieht. Trotz hebräischer Sprache schafften es die jungen Schauspieler die Coming-of Age-Geschichte dem Publikum auf mitreißende Art zu vermitteln. Eine kurze deutsche Einführung vor jeder Szene erleichterte zwar die Orientierung, aber die ausdrucksstarke Körpersprache der Jugendlichen und ihre tänzerische Leistung brachten den inneren und äußeren Konflikt Billy Elliots auch ohne viele Worte bildhaft zum Ausdruck.

Die Suche nach der eigenen Indentität ist für äthiopische Jugendliche in der weißen Mehrheitsgesellschaft Israels eine Herausforderung, die oftmals noch durch soziale Schwierigkeiten verschärft wird. Die Mitglieder des Theater-Ensembles leben in Jugenddörfern, in denen sie besonders gefördert werden. Durch das Theaterprojekt erhalten sie hier die Chance, sich mit ihrer Situation künstlerisch auseinanderzusetzen und bekommen eine Bühne, um ihre Themen auch einem breiten Publikum vorzustellen. Unterstützt wird das Projekt von der Kinder- und Jugend-Aliyah Deutschland, die alle zwei Jahre eine Tournee durch Deutschland organisiert. In diesem Jahr war die Gruppe das erste Mal in Solingen zu Gast, wo Familien vom Humboldtgymnasium und der Alexander-Coppel-Gesamtschule die Jugendlichen aufnahmen. Regisseur Rami Lev führte am Vormittag einen turbulenten Theaterworkshop zusammen mit den deutschen Gastschülern durch.